XX | Amtsarzt-Post

Ich wollte ja über die Amtsärzte schreiben.
Bei mir hier im Burgenland gibt es scheinbar keine.


Aber von Anfang an. Wer nichts damit zu tun hat, ich glaube, der kann sich gar nicht vorstellen, was sich abspielt. Und ich habe auch vollstes Verständnis dafür, wenn es nicht für jeden wichtig ist. Andererseits ist es vielleicht doch ganz interessant auch, passt es ja wiederum so gut ins Gesamtgeschehen, wie dieses wunderbare Werkel unserer Regierung läuft. Wie geschmiert, sozusagen. Die Frage ist nur wieder einmal, von wem.


Wie ich schon öfter erzählt habe, galt für mich bis zur Einführung der Impfpflicht die Empfehlung der Ärzte: Bitte nicht impfen. Das verträgt sich nicht mit Ihrer Dauermedikation, bzw. wird dadurch eine Bildung von Antikörpern behindert.

Seit Einführung der Impfpflicht gilt das nicht mehr. Mit Ausnahme von meiner mich über Jahre behandelnden Fach(Wahl)ärztin gilt nun auch für mich die ärztliche Parole „Impfen, impfen, impfen“.


Also wollte ich natürlich zumindest den Versuch machen, eine amtsärztliche Impfbefreiung zu bekommen.

Eine amtsärztliche Impfbefreiung bekommt man beim Amtsarzt. Dachte ich.

Allerdings gibt es anscheinend nur virtuelle Amtsärzte. Man muss seine Befunde und eine Kopie eines Ausweises in eine Online-Plattform hochladen und bekommt dann einen entsprechenden Bescheid. Ohne Gespräch, ohne Begutachtung, ohne irgendwas.


Das hat natürlich einige brisante Faktoren.
Ich gehöre nicht zu den Leuten, die alles und jedes im Internet anklicken, überall zustimmen oder eben wahllos was hochladen. Ich schau schon immer genau hin. Ich hab auch auf meinem Handy keine Apps, z.B., keine Jö-Karten oder sonstiges Glumpert.

Also stehe ich diesem Ansinnen äußerst skeptisch gegenüber. Wie man sich erinnern kann, sind die Online-Plattformen unserer Regierung nicht gerade die vertrauenserweckendsten, man denke nur an das „Kaufhaus Österreich“.
Dass nun also innerhalb von ein paar Tagen eine Plattform entwickelt wurde, in die ich meine Gesundheits- und Ausweisdaten hochladen soll, erscheint mir äußerst riskant. Abgesehen vom Datenschutz an sich. Aber der ist ja sowieso im Arsch seit Corona.


Außerdem weiß ich, ehrlich gesagt, nicht, welche Befunde ich nun dort hochladen soll. Es gibt ja im Laufe einer chronischen Krankheit eine Unzahl solcher.

Auch ist die Vermutung nicht von der Hand zu weisen, dass sowieso nur nach einem Index entschieden wird. Von irgendeiner/m Angestellten … Wer garantiert mir denn, dass hier tatsächlich ein Arzt mit meinem Fall betraut ist?


Ich sehe aber das Leben mit meiner Krankheit schon etwas diffiziler und denke, meine persönlichen Faktoren müssen da doch auch berücksichtigt werden. Es ist immerhin eine heikle und höchst komplexe Sache. Abgesehen davon, dass Arztkonsultationen und -gespräche eine intime Angelegenheit sein sollten.


Also schrieb ich an meinen „Amtsarzt“ einen Brief. Ich bat darum, mir erstens mitzuteilen, welche Befunde benötigt würden und zweitens um einen persönlichen Termin für eine Untersuchung, bzw. wenigstens ein Gespräch zur Abklärung meiner Risiken und Übergabe der gewünschten Befunde.

Nun ja, das ist ein paar Wochen her. Antwort habe ich keine erhalten.

Eine Freundin von mir, in einem anderen Bundesland, die bekam allerdings von ihrem Amtsarzt ein lapidares Schreiben, dass sie alles auf die Online-Plattform hochladen soll. Als sie darauf antwortete, dass sie nicht wüsste, was und dass sie mehrere Probleme habe, und deshalb einen Termin für eine persönliche Konsultation wünsche, bekam sie dasselbe Schreiben noch einmal. Eine andere Möglichkeit besteht derzeit nicht, stand diesmal noch dabei …


Ich frage mich wirklich immer öfter, wofür Ärzte in diesem Land derzeit stehen? Für gesundheitliche Belange sind sie offensichtlich nicht zuständig. Und werden nun auch immer mehr durch virtuelle Plattformen ersetzt.

Es ist ja auch bei Corona, oder der Positiv-Testung schon so. Da setzt man sich nicht mit seinem Arzt in Verbindung, sondern muss ein virtuelles Ringelspiel unter 1450 in Gang bringen. Da meldet sich halt dann schon mal auch ein paar Tage niemand und man sitzt zuhause und weiß nicht, was man nun mit seiner infektion anstellen soll.
Aber eine andere Möglichkleit gibt es derzeit nicht .


Ich finde halt, ein seriöser Umgang sähe anders aus. Wie kann jemand meinen Zustand beurteilen, der mich nicht einmal zu Gesicht bekommen hat?
Und natürlich stellt sich von ganz allein wieder die Frage: Was will man damit bezwecken? Um Gesundheit kanns nicht gehen. Denn dann müsste meine ja auch etwas wert sein.

 

 

 

 

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