IX | Die Täter-Opfer-Umkehr

In den letzten Tagen ist viel demonstriert worden in Österreich.
Und dabei habe ich ein seltsames Phänomen beobachten können:
Die Täter-Opfer-Umkehr.

An die drei Viertel der Bevölkerung sind geimpft, viele sogar schon dreifach. Aber die Erfolge nach Zahlen stellen sich nicht ein. Und als Heil aus der Misere wird die Impfpflicht angesehen.

Dass diese jeglichem ethischen Grundsatz widerspricht, interessiert zwischenzeitlich so gut wie niemanden. Dass es darüberhinaus auch viele Risiken für die Impfung gibt, für die man wohl nur selbst die Verantwortung übernehmen kann, aber niemals für jemanden anderen, auch nicht.

Um eine Durchimpfung zu erreichen, ist der Regierung – und zwischenzeitlich auch einem Großteil der Bevölkerung – jegliches Erpressungsinstrument wert.

Dabei wird großzügig übergangen, dass viele ungeimpfte Menschen ja einfach genauso gesund sind, wie geimpfte (vielleicht sogar öfter), also für nix und niemanden eine Gefahr darstellen. Dass sie sowieso nur mit Test Zutrittserlaubnisse hatten, und selbstverständlich einer FFP2-Maskenpflicht ausgesetzt waren und sind. Also dass diese Menschen weggesperrt werden, entbehrt jeglicher logischen Grundlage und entspringt der reinen Willkür.

Es wird suggeriert, dass ungeimpft gleichbedeutend ist mit schwerinfektiös und lebensbedrohend. Was absolut nicht der Wahrheit entspricht, sondern eine reine populistische Manipulationsparole darstellt.

Denn Corona an sich ist schon gleich mal keine zwingend tödliche Krankheit, nicht einmal eine, die unbedingt schwere Verläufe mit sich bringt.
Wer infiziert ist, gehört nicht unter Leute, das ist klar, doch dafür gibt es die Quarantäne. Und da ist es egal, ob jemand geimpft oder ungeimpft ist.
Dass die Impfung ihre Träger nicht ausreichend schützt, das wollen wir jetzt gar nicht an die große Glocke hängen, darum geht es hier nicht.

Hier geht es darum, dass gesunde Menschen, ganz normale Staatsbürger, wilden Repressalien ausgesetzt werden, um sie in die Nadel zu treiben.
Die da sind: Isolierung, Ausgrenzung, Wegsperren, Verwehren der Teilnahme am sozialen Geschehen, Stigmatisierung, sogar Familienkontakte wurden verboten, und als Tüpfelchen auf dem I nun auch noch die Impfpflicht, mit saftigen Bestrafungen, die dann sehr wohl zum Zwang ausartet, auch wenn viele das beschönigen wollen.

Es gibt also eine Gruppe von Menschen, die unglaublichen Erspressungen und Anfeindungen ausgesetzt werden.
Und es gibt eine Gruppe von Leuten, die das für gut befinden! Die jubeln, dass sie nun endlich wieder mit 2G unterwegs sein dürfen. Geimpft, mit Test und Maske, alles egal. Hauptsache, die Ungeimpften müssen zu Hause bleiben.

Wie man eigentlich leicht erkennen kann, richten sich ungeimpfte Menschen gegen niemanden. Sie möchten bitte eigentlich nur selbst entscheiden dürfen, wie sie mit ihrer Gesundheit umgehen möchten.
Sie sperren niemanden ein, sie grenzen niemanden aus, sie treiben niemanden in die Einsamkeit, lassen jeden seine Familie oder Freunde treffen, regen sich nicht auf, wenn Leute impfen gehen, planen keine Übergriffe auf deren Körper, setzen sie keinem Risiko durch zwangvolle Injizierung irgendwelcher von ihnen für gut befundenen Substanzen aus, bashen und mobben sie nicht.

Wer also sind hier die Täter? Die Leut, die angegriffen werden? Oder doch die Leut, die angriffig sind?

Aber irgendwie ist auch klar, dass die Ungeimpften irgendwann begonnen haben, sich gegen die Repressalien und Übergriffe zur Wehr setzen. Es kann doch wohl bitte niemand von ihnen erwarten, dass sie einfach nur zu Hause im stillen Kämmerlein bitterlich vor sich hinweinen, nur weil es ihren Angreifern so lieber wäre.
Also gehen sie demonstrieren.

Und jetzt geschieht das ungeheuerliche, nämlich die Täter-Opfer-Umkehr.

Die Leute, die andere zwangsbehandeln wollen, sie unterdrücken, einsperren, bestrafen und sie vom Sozialstaat ausgrenzen wollen, für den übrigens auch Ungeimpfte ihre Leistungen erbringen, die fühlen sich als Opfer! Belästigt von Menschen, die für ihre Rechte eintreten und letztendlich auch für die Rechte der derzeit noch Geimpften!

Und da zugegebenermaßen verhängnisvollerweise auch ein Kickl und Konsorten ihre Anliegen auf deren unheilvollen Fahnen heften wollen, beschimpfen sie die Demonstranten unisono als Rechte und Neonazis. Obwohl sie genau wissen, dass nur ein minimaler Prozentsatz des tatsächlichen Gefolges dieser Extrem-Rabauken dabei ist.

Auch hier wieder einmal eine Parole: Mit Rechten marschiert man nicht. Da ist man nämlich sofort ein Neonazi.

Nein, genau. Es ist wesentlich besser, sich von den alten Kellernazis, die jetzt alle aus ihren Kellern gekräult kommen, und deren willigen Vollstreckern, in einen neuen Austrofaschismus treiben zu lassen. Es ist selbstverständlich viel besser, sich von diesen Ultrarechten, die nämlich Taten gegen andere fordern! – im Unterschied zu den Demonstranten, die sich lediglich ihrer Haut wehren wollen – einen Sündenbock präsentieren zu lassen, auf den man nun ordentlich hinprügeln kann.

Faschistoider als die Maßnahmen gegen ein Viertel unschuldiger Bürger dieses Landes war nicht einmal Kickl als Innenminister, als er all das gegen die Zuwanderer forderte. Isolation, Einsperren, Kennzeichnung, Kürzung von Sozialleistungen, Familientrennungen, usw.

Kickl ist ist kein Menschenfreund, wie er sich nun gerne geben möchte, er ist ein Menschenverachter und absolut unwählbar.
Aber er ist eben ein Politiker, wie die anderen auch! Und er ist ein Oppositionspolitiker. Er ist also in Opposition und nützt die Gunst der Stunde, die ihm diese Regierung auf dem Servierteller präsentiert.

Und die anderen? Die Regierung und ihre Kuschelopposition? Die sind um keinen Deut besser, im Gegenteil.
Denn die setzen jetzt all das an den eigenen Bürgern um, was damals bei den Zuwanderern zu enormen Aufschreien in ihren Reihen geführt hatte und man wunderschön über die Rechten herziehen konnte. Und die deren Image nun für sich verwenden, obwohl sie selbst viel schlimmer sind.
Denn sie installieren einen neuen Austrofaschismus, und nur diejenigen, gegen die er sich richtet, schreien nun auf. Und halt der Kickl. Weil er ein Windradl ist.

Kickl hängt sein Mäntelchen in den Wind. Davon kann man ausgehen.
Aber was machen die anderen? Sie demontieren unseren Rechtsstaat und hängen ihre Mäntelchen in den Wind einer angeblichen Besorgnis um die Gesundheit der Bevölkerung.
Na, davon ist aber wohl schon lange nicht mehr die Rede. So gut wie kein Politiker in diesem Land schert sich um die Gesundheit der Bevölkerung.
Es geht nur mehr darum, wie sie ihre Schäfchen ins Trockene bringen, ihre Machaloikes verschleiern und ihre Verfehlungen unter die Spitalsbetten kehren können. Und dafür ist ihnen JEDES Mittel recht.

Es wird nur mehr das an die Öffentlichkeit gebracht, was diesem Zweck untergeordnet werden kann, und im Hintergrund wird der Sozialstaat abgebaut, werden Menschen in Armut und Elend gedrängt, werden ganze Generationen von Kindern in ihrer Entwicklung gestört, und ihnen die Möglichkeit genommen, sich zu gesunden und freien Menschen zu entfalten. Die psychische Notlage ist eklatant!
Und die Ermittlungen gegen die Verursacher dieser Entstehungen können auch gut ins Nirvana gedrängt werden. Niemand interessiert sich für all das. Denn es geht nur mehr um Intensivbetten und die Schuldzuweisung an die Ungeimpften.

Was mich daran so besonders erstaunt, nein, erschüttert, ist der Umstand, dass sich so viele Leute zu Opfern manipulieren lassen und in dieser Rolle dazu bereit sind, Menschen zu beschimpfen, zu unterdrücken, und sogar zu verletzen.
Und dass es ihnen unmöglich ist, sich in dieser Rolle zu erkennen!
Sogar die Leute, mit denen ich 2015 Seite an Seite für die Rechte und gegen die Maßnahmen gegen die Zuwanderer gekämpft habe, haben sich nun um ihre eigene Achse gedreht und stürmen die Parole „Solidarität“ grölend gegen Familienmitglieder und bisherige Freunde. Und merken gar nicht, wie sie in dieser Welle genau das Gegenteil erreichen, nämlich die Gesellschaft zu spalten. Den Boden bereiten für Faschismus und Diktatur.
Sie stehen und beglänzen sich mit einem Licht, das nichts anderes als ihre Ohnmacht zeigt, sich gegen populistische und kriminelle Politiker stellen, und sich von ihnen in deren Machenschaften einbinden zu lassen.

Wie sonst könnte es sein, dass so viele es als richtig ansehen, dass man Menschengruppen, die nichts anderes tun, als um ihre Gesundheit zu kämpfen, einer Behandlung aussetzt, die den Grundrechten, nicht nur der Demokratie, sondern auch der Menschheit an sich, derart zuwiderlaufen. Und sich dafür stark machen, unschuldige Menschen in einer Form zu drangsalieren, die in der zweiten Republik beispiellos ist.
Hauptsache, „die anderen“ sinds und selber sitzt man auf einer wunderbaren 2G+-Wolke und nimmt am „normalen“ Leben teil.

Allerdings – wer das als normal ansieht, den kann ich leider nicht als normal ansehen.

 

 

 

 

4 Gedanken zu „IX | Die Täter-Opfer-Umkehr“

  1. Für mich ist all das mittlerweile unerträglich geworden. Es macht mir Angst, wie die Menschen miteinander umgehn, was für „Auswüchse“ der Hass der Geimpften auf die Ungeimpften hervorgebracht hat. Dieser Hass macht mir mehr Angst, als Corona selber …….

    Ja, es ist genau so, wie Du schreibst: die Ungeimpften grenzen niemanden aus, beschimpfen die „gegenseite“ nicht, tolerieren Menschen, die sich impfen lassen.
    Warum dann keine Toleranz in entgegengesetzter Richtung ??? Manchmal denke ich, die Impfung hat bei vielen das Gehirn angegriffen, hat die Teile im Gehirn zerstört, die für Toleranz, Empathie, Mitgefühl und Nächstenliebe „zuständig“ sind.

    Ich bin mittlerweile das 1. Mal geimpft, konnte dem Druck als Arbeitnehmer nicht mehr standhalten:

    5 mal die Woche testen, davon 3mal für 15 Euro (einmal zahlt ja der Staat, zweimal mein AG). Und diese 15 Euro müßte ich bezahlen, um für einen Dienst 20 Euro zu verdienen.
    Es würde innerhalb kürzester Zeit meine komplette Existenz zerstören.
    Und das, obwohl es am Anfang hieß, daß ich aus gesundheitl. Gründen nicht geimpft werden kann. Dies wurde mittlerweile komplett aufgehoben, es heißt jetzt sogar, daß es dringend empfohlen wird, sich trotz, bzw jetzt gerade WEGEN meiner Krankheit impfen zu lassen.
    Körperlich geht es mir zum Glück gut, doch psychisch macht mir dieser „Piks“ extrem zu schaffen, mache ich mir Vorwürfe, nicht standhaft geblieben zu sein
    und ich hab jetzt schon ein mulmiges Gefühl, wenn ich an den 2. denk.

    Aber ich denke, daß auch hier bald die allgem. Impfpflicht kommen wird, so daß mir dann sowieso nichts anderes übrig bleiben würde ………..
    wenn ich bis dahin überhaupt noch lebe ……….

    1. liebe judith, danke!
      aber bitte mach dir keine vorwürfe, dass du nicht „standhaft“ geblieben bist!
      versuche im gegenteil, die impfung, jetzt wo du sie schon hast, anzunehmen und konzentriere dich darauf, dass sie dir helfen wird. es gibt so viele menschen, die keine probleme damit haben. und baue darauf, dass auch du dazu gehören wirst. es gibt ja beide möglichkeiten. geh du nun mit deiner mit. dann wird sicher alles gut!

      was die spaltung der gesellschaft angeht, die ist tatsächlich das allerschlimmste. und ich glaube nicht, dass man diesen riss wieder schließen wird können. nicht auf das, wie es war. aber auch da gibt es die möglichkeit, sich auf sein leben zu konzentrieren. und jeden tag neu zu beginnen und das gute suchen. so machen wir das. wir haben zwar ballast abgebaut, und doch sehr viele bisherigen wegbegleiter zurücklassen müssen, aber dafür kamen neue.
      das leben ist veränderung. nur, wenn man am alten festhalten will, wird’s das halt nicht spielen.

      ja, auch bei mir war es bisher so, dass mir alle ärzte sagten, eine impfung wäre für mich nicht gut.
      und jetzt, wo die impfpflicht kommt, ist sie auch auf einmal für mich nicht befreiungswürdig. meine fachärztin ist heute noch dagegen, aber sie ist wahlärztin, und die dürfen keine atteste ausstellen. bei uns schreibt ja die ärztekammer sogar den ärzten vor, wie und was sie den patienten zu empfehlen haben … ist ein ganz großer skandal.
      nur, ich geh nicht. ich geh drum streiten. so lang es nur irgendwie geht.

  2. Wieder einmal danke für deine klaren Worte! Ich habe das Glück, in Pension zu sein und in meiner eigenen Blase von Ungeimpften zu leben. Wir halten zusammen und helfen uns gegenseitig. Allerdings sehe ich auch hier langsam, dass es immer ärger wird. Ich erinnere mich immer wieder an die Erzählungen meiner Oma, in denen sie ihre Erfahrungen aus den 30er Jahren beschrieb. Ihr Mann war im 1. Weltkrieg gefallen, sie stand am Anfang mit 2 kleinen Kindern da und musste irgendwie schauen, für sich und die Kinder den Lebensunterhalt zu verdienen. Dazu kamen all die Vorschriften eines Austrofaschismus a la Dollfuß und wurden dann von den Naziparolen abgelöst. Das hat ja lang vor 1938 schon angefangen, die Nazihorden haben jeden, der ihnen schwächer erschien, drangsaliert. Noch dazu konnte meine Oma keinen Ahnenpass bekommen, da bereits in ihrer Großelterngeneration eine Sarah auftauchte. All das, was jetzt mit den Ungeimpften passiert, auch und gerade in den öffentlichen Medien, war damals genau so, nur ging es eben gegen eine gewisse Menschengruppe. Wenn man das aber laut sagt, wird man aufs Gröblichste beschimpft als Geschichtsverdreher diffamiert. So und nun die Worte meiner Oma in den 60er Jahren: Passt auf, DIE kommen wieder, die sind ja nicht ausgestorben!
    Ich bin zutiefst besorgt! Alles Liebe! Halten wir durch! Ich habe nie geglaubt, dass ich in meinem Leben noch einmal ernsthaft Widerstand leisten muss!

    1. ach, liebe ilse,
      auch ich wäre nie im traum auf diesen gedanken gekommen.
      und jeden tag setzt noch ein häubchen auf …
      und auch ich bin froh, dass ich schon so alt bin und eben auch in pension. ich versuche halt das beste daraus zu machen und ich muss sagen, so im persönlichen leben geht es mir nach wie vor sehr gut. weil ich weiß, wie es geht, sich auf situationen einzustellen und nicht an vergangenem festhalte.
      ich lebe also in einer höchst schizophrenen welt. innen (in mir, aber auch in meinem direkten umfeld) ist alles gut. kaum stecke ich die nase bei der türe raus, krieg ich schreikrämpfe.

      alles liebe dir und ich bin dankbar, dass ich dich gfunden habe …

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